Pressemitteilung Hexenbesenverleihung

Hexenbesenverleihung am 28. April 2025  11:00 Uhr

Mädchentreff Zimtzicken, Hans-Marchwitza-Ring 55, 14473 Potsdam

Jährlich nimmt das Autonome Frauenzentrum Potsdam e.V. die Walpurgisnacht am 30. April zum Anlass, um gegen Gewalt zu protestieren. Verbunden damit ist die feierliche Verleihung des Hexenbesens. Dieser ist Symbol für die Kraft, gesellschaftliche Missstände zu beseitigen und Staub aufzuwirbeln. Er weist aber auch auf die Geschichte der europäischen Hexenverfolgung hin. Deren gesellschaftliche Dynamik – Gewalt gegen Frauen sowie die Abwertung von eigensinnigen und unangepassten Frauen / FLINTA* und Mädchen – hat bis heute Bestand.

2024 erhielt Julia Straube, Koordinatorin des Projekts „Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung“, den Preis.

Dieses Jahr verleihen wir den Hexenbesen an Jacqueline Maffo. Sie kommt aus Kamerun und lebt seit 1995 in Potsdam. Den eigenen Weg mutig zu gehen, sich von diesem Willen nicht abbringen zu lassen, und dabei andere an die Hand zu nehmen – das zeichnet Jacqueline Maffo aus.

Zusammen mit fünf Frauen gründete sie Women in Exile e.V. Sie baute die Interkulturelle Frauengruppe in Potsdam auf, leitete diese und lud zahlreiche Frauen aus verschiedenen afrikanischen Communities ein, sich zu vernetzen, gemeinsam sichtbar zu werden und gegen Rassismus und Sexismus zu kämpfen. Es ist ihr wichtig, dass auch Frauen mit Kindern sich treffen und organisieren, sich gegenseitig unterstützen und ihre Probleme lösen. Ihr Ziel ist es, dass Frauen für ihre Meinung und ihre Rechte einstehen und sich als gleichwertiger Teil der Gesellschaft behaupten. Auch die Kinder können hier ihre Kultur kennenlernen und miteinander teilen.

Eine einjährige Weiterbildung zur interkulturellen Kompetenz ließ ihre Fähigkeiten als wichtige Impulsgeberin, deren Perspektiven und Erfahrungen stets bereichern, noch stärker hervortreten. In Workshops zu afrikanischen Kulturen teilt sie Wissen, weckt Interesse und eröffnet anderen Menschen neue Blickwinkel.

Ein Beispiel für ihre Vorbildfunktion für viele FLINTA*war auch ihr Entschluss vor zwei Jahren, als erwachsene Frau Schwimmen zu lernen.

Jacqueline Maffo lebt ganz konkret Empowerment vor – durch Zuhören, durch Vernetzung, durch konsequentes Handeln – überall dort, wo Frauen sich aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder ihres Geschlechts gegen Diskriminierung behaupten müssen. Sie verkörpert, was feministische Solidarität bedeuten kann: sich selbst zu stärken, um andere zu stärken. Sie steht für Vielfalt, für Selbstbestimmung, für ein kraftvolles „Ich kann das – und du auch“.

 

Wir laden Sie herzlich ein, bei der Preisverleihung dabei zu sein.

 

Ansprechpartnerin: Katrin Aechtner
Mail: post@frauenzentrum-potsdam.de
Tel.: 0331 90 13 13
Mobil: 0176 34 45 58 09

 

Die bisherigen Preisträger*innen finden Sie unter:
https://frauenzentrum-potsdam.de/frauenzentrum/hexenbesen-preistraegerinnen/

 

2025 04 28 PM Hexenbesenverleihung