In der heutigen Sitzung der SVV wurde mit dem Haushalt 2023/24 auch die anteilige Übernahme der Mietkosten für den neuen Standort des Autonomen Frauenzentrums beschlossen. Damit ist der Weg frei für das Haus der Frauen im neuen Quartier in der Potsdamer Stadtmitte, das aktuell noch im Bau ist. Das Autonome Frauenzentrum Potsdam, der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg sowie das Netzwerk der Brandenburgischen Frauenhäuser hatten sich bei der Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ für das Haus beworben, das derzeit an der Ecke Bildungsforum/Staudenhof gebaut wird. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz hatte im Vorfeld dem Frauenpolitischen Rat und dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser zugesagt, deren Anteil an den Mietkosten zu übernehmen.
Die drei Organisationen wollen einen Ort schaffen, an dem sich Interessen bündeln, Ideen geschmiedet werden und gemeinsam politische Ziele erreicht werden sollen – mitten im Herzen der Landeshauptstadt, an prominenter Stelle, in Sichtweite des Landtags. Frauenpolitische Arbeit, Antidiskriminierung und der Kampf gegen Gewalt an Frauen rücken in die Stadtmitte und erhalten mehr Sichtbarkeit. Mit den nah beieinander liegenden Büros entstehen Synergieeffekte zwischen den einzelnen Trägervereinen. Das Haus der Frauen wird mit einer gemeinsamen Repräsentanz auch physisch zur zentralen Interessenvertretung für Frauen in Brandenburg.
In den neuen Räumen sind Ausstellungen, Kulturfestivals, Weiterbildungen, Gesprächsformate und Aktionen geplant. Es soll ein niedrigschwelliger Anlaufpunkt geschaffen werden für alle Frauen und Mädchen, die sich einbringen wollen, die etwas verändern wollen, oder für die der Kontakt zum Haus der Frauen vielleicht der erste Schritt ist, aus einer gewaltvollen Beziehung zu entkommen.
Heiderose Gerber, geschäftsführende Vorstandsfrau im Autonomen Frauenzentrum begrüßt die Entscheidung der SVV: „Das neue Haus ist ein historischer Durchbruch, ein symbolischer Ort, der Frauen und Mädchen dahin bringt, wo sie schon lange hingehören: In die Mitte der Gesellschaft“. Das Haus der Frauen strahle weit über Potsdam hinaus und könne zum Vorbild für andere Städte und Regionen in Deutschland werden, so Gerber.
Das Autonome Frauenzentrum, der Frauenpolitische Rat und das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser freuen sich darauf, gemeinsam mit der WG „Karl Marx“ in die detaillierte Planung zu gehen, um im kommenden Jahr die neuen Räume zu eröffnen.